«Weckt mich, wenn das Hauptgericht serviert wird! Es sei denn, es gibt Leber.»
Viele Tode musste Opa Jurek in seinem Leben sterben: im besetzten Warschau, wo er in der Sperrstunde zwei deutschen Soldaten in die Arme läuft. In der «weltberühmten» Ortschaft Oswiecim, in der er den Todeshunger kennenlernt. In Opole, wo er vor den leeren Regalen seines Lebensmittelgeschäfts, noch immer sterbenshungrig, von Delikatessen träumt. Und auch, als er, der Erfinder der «umgekehrten Humoristik», schon längst mit Oma Zofia verheiratet ist und ihre Tochter sich in einen jungen Delinquenten verliebt, der sie nach Kanada entführen will.
Von der noch ungetrübten Vorkriegszeit bis in die Aufbruchsjahre nach dem Aufgehen des Eisernen Vorhangs reicht diese bewegte Geschichte einer polnischen Familie. Ein virtuos erzählter Roman über ein Leben im Wandel der Zeiten, das Überleben unter wechselnden Regimen.
Schon wieder eine Leidensgeschichte über totalitäre Herrschaft lesen? Doch, unbedingt. Der neue Roman von Matthias Nawrat ist überaus lesenswert. Der Ton macht die Musik. Hier gelingt ein Schelmenroman auf hohem Niveau. ("Basler Zeitung")
Mit poetischer Verdichtung und Verfremdung erschafft Matthias Nawrat eine Welt im Schwebezustand zwischen Wirklichkeit und Phantasie. ("Neue Zürcher Zeitung")
In der traurigen und zärtlichen Kinderstimme hallen viele andere, nicht zuletzt die eines Imre Kertész, nach. ("St. Galler Tagblatt")
Ein entwaffnend frischer Blick auf Glück, Grausamkeit, Ödnis und das Unerklärliche in der Welt. ("Stuttgarter Zeitung")
Den Lesern, die Matthias Nawrat auf einen faszinierenden Streifzug durch das Polen des 20. Jahrhunderts mitnimmt, verschafft der besondere Humor ungewöhnliche Leseerlebnisse – bei denen einem das Lachen oft im Halse steckenbleibt. ("Nürnberger Zeitung")
Herzzerreißend komisch und tieftraurig. ("ORF Radio FM4")
Der Griff nach dem Buch lohnt sich. Unbedingt. ("Freies Wort")
Matthias Nawrat, 1979 im polnischen Opole geboren, emigrierte als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Bamberg. Für seinen Debütroman «Wir zwei allein» (2012) erhielt er den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis; «Unternehmer» (2014), für den Deutschen Buchpreis nominiert, wurde mit dem Kelag-Preis und dem Bayern 2-Wortspiele-Preis ausgezeichnet, «Die vielen Tode unseres Opas Jurek» (2015) mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises sowie der Alfred Döblin-Medaille. «Der traurige Gast» (2019) war unter anderem für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. 2020 erhielt Matthias Nawrat den Literaturpreis der Europäischen Union. «Reise nach Maine» (2021) ist sein fünfter Roman.
Verfasserangabe:
Matthias Nawrat
Medienkennzeichen:
Schöne Literatur
Jahr:
2017
Verlag:
Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Taschenbuch Verlag
Aufsätze:
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Systematik:
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Z Romane
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ISBN:
978-3-499-27075-8
2. ISBN:
3-499-27075-7
Beschreibung:
406 Seiten
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Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
Buch